Sonntag, 10. April 2016
Mülltonnen-Nazis
Also echt. Es ist unglaublich, wie viel Energie in unser Müllwesen gesteckt wird. Damit meine ich nicht den Recycle-Prozess, sondern den Zeitraum von der Müllentsorgung in die hauseigene Tonne bis zur Abholung durch das kommunale Entsorgungsunternehmen.

Schon beim Ausleeren spähen wachsame Augen aus, was ich da so wegwerfe. Und ganz wichtig: gehört das auch wirklich in die gelbe, blaue, braune oder schwarze Tonne? Nicht selten kneift sich des wachsamen Passanten Rentnerauge gequält zusammen. "Das ist doch beschichtetes Papier, das muss in Gelb."
Ah ja, danke! Es ist toll, dass sich die alten Menschen mit unserer Müllthematik befassen (aber natürlich nie die Grünen wählen würden) und sich da so richtig reingearbeitet haben. Solche Menschen braucht das Land.

Aber manchmal irren sich die Experten. Doch keine Bange. Dafür gibt es die Mülltonnen-Agenten, die orange gekleidet dem Müllauto vorweg laufen und den Inhalt der Tonnen inspizieren. Die Kommune hat diese Koryphäen schon gut eingekauft. Nicht nur, dass sie den Deckel der Tonne anheben und reinschauen, nein, sie entleeren auch einen Teil der Tonne auf die Straße (ohne den Müll von dieser ins Müllauto zu verfrachten, versteht sich ja von selbst!) und wehe, wehe, es befindet sich ein Kronkorken, den ein Bierkonsument des Abends mal beim Vorbeilaufen reingeworfen hat, in der blauen Papiertonne. Ach du scheiße, dann zieh dich besser warm an. Dann gibt's einen Vortrag zur Mülltrennung, gepaart mit dem Hinweis, dass die Tonne nicht mitgenommen wird. Du wirst beschimpft und fühlst dich nach diesem Einlauf so was von schuldig, als hättest du jemanden umgebracht.
Was als nächstes folgt, passt auch zu der Größe der Schuld: Da lassen dann diese Vollpfosten die Tonne auf der Straße stehen, so dass der Müllwagenfahrer wild hupend auf seine eigenen "Agenten" einen Hals schiebt. Es wäre lustig - wenn ... ja, wenn es nicht MEINE Tonne wäre.

Und da wundert sich die Führungsriege meiner Heimatstadt, dass immer mehr Leute illegal ihren Müll in den benachbarten Wälder verklappen. Oh Mann.

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Montag, 7. März 2016
Mode für beliebte Beleibte
Okay, dass die Adresse schamlos weitergegeben wird, wenn man sich beim Babyclub einer bekannten Drogeriekette anmeldet, damit habe ich gerechnet. Mir flattern seitdem täglich Kataloge, Probezeitschriften und Muster für irgendwelche Kosmetika ins Haus. Schön. Ist ja okay. Marketing-Experten aufgepasst: Etwa 5% der unerbetenen Dinge schaffen es, von mir benutzt/gelesen/weiterverschenkt zu werden. Der Rest landet in der TONNE! Also, liebe Hersteller, überlegt euch gut, ob diese Art Werbung zu machen nicht vielleicht zu teuer ist. Schickt eure Artikel lieber an Bedürftige.
Soweit so gut. Als der erste Sheego Katalog bei mir im Briefkasten war, dachte ich an eine Postwurfsendung, die jeder Haushalt bekommt. Ich warf ihn schulterzuckend in die Tonne. Als heute der zweite eintrudelte, beging ich einen fatalen Fehler: Ich drehte den Katalog um und entdeckte meine Anschrift. An mich adressiert - ein Modekatalog für Dicke. Danke auch!
Ja, ich habe durch einen Rauchstopp und das Baby natürlich zugelegt, sodass mein BMI aktuell im Resort übergewichtig zu finden ist. Aber ich stille und die Kilos weichen schon. Wie impertinent übrigens, davon auszugehen, dass man automatisch fett wird, wenn man ein Kind bekommt! Bei meinen beiden anderen Kindern blieb ich dünn. Also, liebe Marketing-Genies von Sheego. Ich fühle mich beleidigt - und selbst, wenn mein Gewicht so bleibt wie jetzt, werde ich nix, Null, niente, nada bei euch kaufen. Ist das angekommen? Nun werde ich mit Genuss den Deckel der Mülltonne öffnen und den Katalog darin versenken.

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Aus aktuellem Anlass: kotzende Katzen
Wie schaffen es diese Viecher bloß, immer dann zu kotzen, wenn man es eilig hat? Und vor allem an Stellen, die man unmöglich passieren kann, ohne in Erbrochenes zu treten? Warum kotzen sie, wenn alle gemütlich beim Abendbrot zusammen sitzen direkt unter den Tisch? Warum besitzen kotzende Katzen kein Feingefühl, sondern entleeren sich geräuschgewaltig? Warum kotzen sie einen voll und drehen nicht etwa den Kopf zur Seite, wenn man unter ihnen vorbeigeht? Nun ja, weil … es eben Katzen sind. Die müssen so sein. Alles andere wäre seltsam. Damit tröste ich mich, wenn ich gleich das Ergebnis der Würgeaktion beseitigen werde. Vermutlich fluche ich dabei und motze die Katze an, wenn sie dasitzt und meinen Bemühungen kritisch zusieht.

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Wer bin ich?
Hinter meinem Pseudonym verbirgt sich eine Frau, die vierzig Jahre alt geworden ist. Eine Frau, die:
- drei Kinder (8 Jahre, 5 Jahre, 2 Monate) und einen
Ehemann hat
- bei zwei Katzen wohnen darf
- Bücher schreibt
- eine ganz normale Person ist, die sich einfach mal über dieses und jenes aufregen möchte. Und zwar als „Die wüste Carla Hari“

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